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Von E-Commerce zu Quick Commerce – Chancen fĂŒr Brands & alles, was du darĂŒber wissen musst

E-Commerce
D2C
Quick Commerce
flexibel teilen
March 22, 2023
Jessica Schwarz
Jessica Schwarz
 
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In Zeiten von Smartphone und Tablet wird unser Leben immer schneller und bequemer. Ein Trend, der genau darauf abspielt: Quick Commerce. Dank Quick Commerce können Konsument:innen in nur wenigen Minuten eine Bestellung aufgeben und erhalten diese oft in derselben Zeit, die ihr braucht, um diesen Blogbeitrag bis zum Ende zu lesen. Wir von Mawave wollen uns deshalb mit dem Konzept von Quick Commerce beschäftigen und klären, wie sich das Einkaufsverhalten dadurch verändert hat, warum es für E-Commerce-Unternehmen von Vorteil ist, ihre Produkte auch über Quick Commerce Anbieter zu verkaufen und wie sich dieses Geschäftsmodell in Zukunft weiterentwickeln könnte.

Quick Commerce: Was ist das eigentlich?

Der Begriff Quick Commerce (kurz: Q-Commerce) bezieht sich auf die Schnelligkeit, mit der Produkte bestellt und geliefert werden können. Während E-Food-Online-Shops wie Rewe, Edeka und Co. zwei bis drei Tage Vorlaufzeit benötigen, um Ware auszuliefern, sind Anbieter wie Flink, Gorillas, Delivery Hero und Getir viel schneller! Die Big Player im Q-Commerce bieten eine Lieferung von Lebensmitteln, Konsumprodukte und Haushaltswaren innerhalb weniger Minuten an.

Die Mehrheit der Q-Commerce Anbieter liefert vor allem Lebensmittel, Konsumprodukte und Haushaltsprodukte für den Alltag

Neben diesen Anbietern gibt es auch Quick Commerce Unternehmen, die sich auf besondere Produkte spezialisiert haben. Dadurch sind sie zwar nicht ganz so schnell und benötigen einige Stunden statt wenigen Minuten, trotzdem erfolgt die Auslieferung am selben Tag. Der Lieferdienst Alpakas beispielsweise bietet Lebensmittel und Kosmetik ohne Verpackungsmaterial an und möchte damit besonders umweltbewusste Konsument:innen ansprechen und zum Zero-Waste-Gedanken beitragen. ARIVE hat sich auf Premium-Produkte spezialisiert und bietet neben Lebensmitteln auch Technik, Kosmetik und Mode von hochwertigen Marken an.

Relevanz von Quick Commerce

Die Schnelllieferdienste kombinieren durch ihr Geschäftsmodell zwei Vorteile: Einerseits ermöglichen sie bequemes Online-Shopping von Zuhause aus, wie bei jedem anderen Online-Shop. Andererseits erhalten Kund:innen die Produkte innerhalb kürzester Zeit, ähnlich wie beim Einkaufen im stationären Einzelhandel. Das Konzept von Quick Commerce zielt somit darauf ab, sofortige Bedürfnisse zu befriedigen und eignet sich ideal für spontane, zeitkritische oder emotionale Einkäufe. Zum Beispiel, wenn man beim Kochen feststellt, dass plötzlich die Tomatensauce zur Pasta fehlt oder wenn man während eines Serienabends mit Freund:innen merkt, dass keine Chips mehr im Haus sind.

Dieses Konzept passt perfekt in unsere Zeit: Insbesondere durch die Pandemie und die damit verbundenen Quarantäne-Beschränkungen hat sich unser Einkaufsverhalten drastisch verändert. In dieser Zeit sind Quick Commerce Anbieter zu wahren Alltagshelden geworden, da viele ihr Zuhause nicht verlassen durften oder wollten und somit auch nicht einkaufen gehen konnten. Eine Umfrage des Digitalverbandes Bitkom bestätigt, dass der Online-Kauf von Lebensmitteln dadurch einen starken Schub erfahren hat. Die Expert:innen der Studie sind sich sicher, dass neue Geschäftsmodelle wie Express-Lebensmittellieferungen in wenigen Minuten dafür sorgen werden, dass auch unabhängig von Corona immer mehr Lebensmittel online gekauft werden.

Quick Commerce entspricht zudem dem Megatrend Convenience, da viele Menschen nach Lösungen suchen, die das Leben einfacher und bequemer machen. Für diese Bequemlichkeit und Schnelligkeit, die die Q-Commerce Anbieter gewährleisten, akzeptieren Kund:innen sogar Mindestbestellwerte, Liefergebühren und Mehrkosten. Die meisten Verbraucher:innen ahnen jedoch nicht, dass Quick Commerce Einkäufe teurer sind als der Einkauf im Einzelhandel. Zumindest kommt eine Studie der Unternehmensberatung Oliver Wyman zu diesem Ergebnis: 60 Prozent der Befragten glauben, dass Quick Commerce Einkäufe genauso viel kosten wie der Einkauf im Einzelhandel. Darüber hinaus schätzten 17 Prozent die Kosten für Q-Anbieter sogar günstiger ein. Die Expert:innen analysierten für ihre Studie typische Warenkörbe von Quick Commerce Bestellungen und Einkäufen im Supermarkt und fanden heraus, dass bei Anbietern wie Flink die Kosten um bis zu 16 Prozent höher ausfallen als im Einzelhandel.

Wie funktioniert die Lieferung innerhalb weniger Minuten?

Bei der Auswahl eines Anbieters sind für Kund:innen vor allem der Preis und die Liefergeschwindigkeit von Bedeutung. Es ist sehr einfach zu vergleichen, welcher Anbieter besser abschneidet, da die Apps bei jeder Bestellung in Echtzeit anzeigen, wie lange die Lieferung dauern wird und wie viel sie kostet.

Der Wettbewerb unter den Lieferdiensten ist sehr groß: Laut der Umfrage der Unternehmensberatung Oliver Wyman können sie bisher nicht auf die Loyalität der Kund:innen setzen, da diese ausschließlich nach der Leistung entscheiden. Um Brand Loyalty zu triggern, versuchen Anbieter wie Gorillas exklusive Produkte in ihren Shops zu verkaufen – etwa eine Kollektion aus T-Shirts, Hoodies und Merchandise-Artikeln wie Schlüsselanhängern, die nur dort erhältlich ist. Da es bisher keine wirkliche Kundenbindung gibt, ist es allerdings umso wichtiger, dass die Anbieter schnellstmöglich liefern. Und das funktioniert dank folgender Punkte:

Lokale Präsenz

Quick Commerce Anbieter konzentrieren sich vor allem auf Großstädte oder Ballungsräume. Hier gibt es lokale Lager, sogenannte Dark Stores, in denen die Mitarbeitenden Bestellungen zusammenpacken und von dort ausliefern. Da es in größeren Städten oft mehrere dieser Lager gibt, sind Kund:innen in der Regel immer in der Nähe. Die Routen werden zudem so geplant, dass jederzeit die schnellste Lieferung gewährleistet ist, um die Zeiten weiter zu reduzieren.

Einige Anbieter wie Flink arbeiten auch mit Rewe zusammen und holen Produkte direkt aus den Filialen ab, was die Lieferzeiten weiter verkürzt. Der Lebensmittelkonzern profitiert ebenfalls von dieser Zusammenarbeit, da er neben normalen Online-Lieferungen auch Q-Commerce anbieten kann.

Begrenzte Produktauswahl

Quick Commerce Anbieter beschränken sich oft auch auf eine begrenzte Produktpalette, die in der jeweiligen Region häufig nachgefragt wird. Durch die begrenzten Bestände bleiben die Lager übersichtlicher, was die Bearbeitung und Auslieferung von Bestellungen beschleunigt. Die meisten Anbieter liefern zudem mit dem Fahrrad oder E-Bike aus, da der Verkehr in Großstädten oft zu langsam ist. Durch die beschränkte Ladungskapazität auf Zweirädern macht es wenig Sinn, Großbestellungen wie etwa einen TV oder eine Waschmaschine zu bearbeiten – ein weiterer Grund, warum die Anbieter auf leichte Verbrauchsartikel und Haushaltswaren spezialisieren, die schnell benötigt werden.

Die Auslieferung per E-Bike ist umweltschonend und spart Zeit

Chancen für E-Commerce Brands

Immer mehr (Online-)Brands setzen auf Q-Commerce, um ihre Produkte an ein breiteres Publikum zu erreichen. Douglas beispielsweise nutzte 2021 die Gorillas-App, um während des Weihnachtsgeschäfts rund 25 exklusive Beauty- und Lifestyle-Produkte zu verkaufen. Für diese Zusammenarbeit erhielten die beiden Unternehmen sogar den German Brand Award, da sie laut Jury ein neues Instant Beauty Einkaufserlebnis geschaffen haben. Und auch die D2C-Brand SNOCKS hat den Verkauf über Quick Commerce erfolgreich getestet und 30.000 Euro Umsatz pro Monat zu Peak-Zeiten erzielt.

Wettbewerbsvorteil

Der große Vorteil dieses Geschäftsmodells für herkömmliche Online-Shops: Sie können ihre Ware meist schneller liefern als über die eigene Website oder App. Laut einer EHI-Studie werden Unternehmen vor allem durch den Wettbewerbsdruck dazu angetrieben, schnelle Lieferzeiten anzubieten. Dadurch, dass Quick Commerce Anbieter ihre Produkte den Kund:innen bequem nach Hause liefern, sind sie im Vergleich zur Shoppingtour im stationären Handel auf jeden Fall im Vorteil. Durch die schnelle Lieferung differenzieren sie sich aber auch von der Online-Konkurrenz. Denn eine Studie der Unternehmensberatung Horn & Company gemeinsam mit dem Forschungsinstitut INNOFACT kommt zu dem Schluss, dass das begrenzte Sortiment der Quick-Commerce-Player es kaum zulässt, auf Multi-Marken-Strategien zu setzen. Das heißt, wenn Brands es geschafft haben, mit ihrem Produkt bei einem Quick Commerce Anbieter gelistet zu werden, stechen sie damit oft gleichzeitig die Konkurrenz aus.

Eine Zustellung am selben Tag bietet zudem den Vorteil, dass Kund:innen sicher zuhause sind und die Bestellung unkompliziert erhalten, ohne sie bei einer Packstation oder einer Paketfiliale abholen zu müssen. Das erhöht wiederum die Zufriedenheit, die mit einem Produkt in Verbindung gebracht wird.

Es gibt aber auch Unternehmen, die ganz bewusst einen Gegentrend eingeführt haben und trotzdem erfolgreich sind: Galaxus, das größte Online-Warenhaus der Schweiz beispielsweise, bietet explizit die Option "langsamere Lieferung" an, um die eigene Logistik-Crew speziell montags und abends zu entlasten. Diese Option findet laut Aussagen des Unternehmens bei der Kundschaft großen Anklang und wird für 17,6 Prozent der Bestellungen in Deutschland ausgewählt. In der Schweiz sind es 14,5 Prozent und in Österreich sogar 25,8 Prozent. Die “Schneckenpost” ermöglicht es Galaxus, die angegebenen Lieferzeiten einzuhalten und die Kundenzufriedenheit zu steigern.

Reichweite & Sichtbarkeit

Q-Commerce bietet E-Commerce-Unternehmen auch die Chance, ihre Reichweite zu erhöhen und neue Zielgruppen zu erreichen. Denn viele Kund:innen stöbern bei der Bestellung durch das Sortiment, um etwas Neues auszuprobieren oder um den Mindestbestellwert zu erreichen. Dadurch gewinnen Marken an Sichtbarkeit und schaffen es gegebenenfalls in den Warenkorb von Konsument:innen, die die Produkte über den Online-Shop der Brand nicht gekauft hätten.

Entscheidend dafür ist allerdings, ob die Zielgruppe des Quick Commerce mit der Zielgruppe übereinstimmt, die die E-Commerce-Brand ansprechen will. Die besten Chancen haben Unternehmen, die versuchen, eine jüngere Zielgruppe zu erreichen. Denn die Nutzerschaft von Quick Commerce ist eher jung: Laut Umfragen von Innofact bilden 16- bis 29-Jährige die größte Altersgruppe, gefolgt von 30- bis 39-Jährigen. Nur etwa jeder dritte Schnell-Lieferdienst-Käufer ist älter als 40 Jahre.

Herausforderungen, die Quick Commerce für Brands mit sich bringt

Marken sollten bedenken, dass die User Experience bei der Nutzung von Q-Commerce-Plattformen entscheidend ist und die Informationen ansprechend präsentiert werden müssen, damit sie überhaupt aus der Masse herausstechen. Dieser Punkt liegt allerdings nicht in der Macht der Brands. Genauso wenig wie der Service. Wenn Quick Commerce Dienste einen schlechten Service anbieten, könnten Kund:innen gegebenenfalls negative Emotionen mit dem Produkt einer Marke verknüpfen.

Gleichzeitig funktioniert diese Theorie aber auch andersherum: Wenn Konsument:innen ihre Bestellung schnell erhalten und alles gut läuft, ist es wahrscheinlicher, dass sie zu Fans werden und sogar direkt über die Website der Brand bestellen – eine gute Möglichkeit, neue Kund:innen für sich zu gewinnen, gerade in Zeiten, in denen Customer Acquisition Costs immer weiter steigen.

Die richtige Auswahl eines Quick Commerce Anbieters ist für Brands entscheidend

Das Problem: Viele Quick Commerce Anbieter haben ein umstrittenes Image aufgrund von Vorwürfen, dass sie ihre Mitarbeitenden nicht fair behandeln und ihnen schlechte Arbeitsbedingungen bieten. Das Forschungsprojekt FairWork hat in diesem Zusammenhang die Arbeitsbedingungen bei Q-Lieferdiensten untersucht und festgestellt, dass bei einigen Anbietern durchaus Verbesserungspotential besteht. Gorillas beispielsweise konnte bei der Untersuchung 2021 nicht garantieren, den Mitarbeitenden einen Existenzlohn zu bezahlen. Zudem bieten sie laut der Untersuchung auch keinen ausreichenden Schutz vor arbeitsbedingten Risiken.

Ein Grund für die teils schlechten Arbeitsbedingungen könnte darin liegen, dass Quick Commerce Unternehmen hohe Kosten für Marketing, Personal und andere Ausgaben haben und somit oft rote Zahlen schreiben. Einige Anbieter haben damit besonders zu kämpfen: Gorillas wurde Ende 2022 von Getir übernommen, Flink meldete für Österreich Insolvenz an und Knuspr verschiebt die Expansion nach Hamburg auf unbestimmte Zeit. Viele Wettbewerber kooperieren daher auch miteinander, um Kosten zu senken und mehr Auslieferungen pro Stunde zu ermöglichen. Zum Beispiel liefern die Rider – also die Fahrrad-Kuriere – von Getir und Lieferando vormittags Lebensmitteleinkäufe und abends Essen der Restaurants aus. Dadurch bleibt allerdings die Frage nach fairen Arbeitsbedingungen bestehen.

Fazit

Trotz der Schwierigkeiten, wirtschaftlich zu sein, wird Quick Commerce in den nächsten Jahren zu den Top-Trends im Handel gehören. Laut Quick Commerce Report liegt das Potenzial für den deutschen Markt im Jahr 2030 in 40 Städten mit mehr als 200 Tausend Einwohnern bei insgesamt 33,6 Milliarden Euro. Da sich das Konzept auch durchaus für Online-Shops lohnen kann, könnte es auch in dieser Hinsicht Weiterentwicklungen geben. Wir von Mawave sind gespannt, wohin die Quick Commerce Reise führen wird.

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